Bergabenteuer


Navigation: Übersicht / Everest 9000+ - vom tiefsten Punkt der Erde auf den Gipfel der Welt

Die Abreise

Damaskus, 19.10.2005

Donnerstag Abend, 13. Oktober! Das Förderband am Queen Alia International Airport südlich von Amman bringt alles zutage, was ich für die nächsten vier Monate benötige.

Ein Riesenkarton, in dem sich mein Fahrrad befindet, zerlegt in unzählige Einzelteile, und ein großer Sack, der meine vier Fahrradtaschen enthält.

Ja, ich bin aufgeregter als sonst bei meinen Fernreisen. Da liegen nun ein gutes Stück Arbeit und eine Menge Unsicherheiten vor mir. Aber ganz so brutal werde ich nicht in die neue Wirklichkeit hinaus gestoßen. Die ersten beiden Tage darf ich in der gastfreundlichen Österreichischen Botschaft bei Herrn Dr. Querner verbringen. Der Sohn des Botschafters war vor Jahren mein Schüler und hat das für mich arrangiert. Der Ruhetag in Amman kommt mir gelegen. Ich kann mein Rad zusammenbauen und die Stadt besichtigen.

Am Samstag geht es dann richtig los, hinunter zum Toten Meer. Und nicht ohne Verdruss! Auf den ersten 30 km verliert das Hinterrad zweimal die Luft. Schlauchwechsel – und das am ersten Tag! Ich rolle die letzten Kilometer hinunter zum Toten Meer. Ein PKW neben mir wird langsamer. Der Fahrer ruft: "Bist du der Österreicher, der zum Everest will?" Die Jordanischen Medien haben schon im August von meinem Vorhaben berichtet. Es ist Mustafa, der im Mai 2005 als erster Jordanier versucht hat, den Everest zu besteigen – leider ohne Erfolg.

Am Startpunkt! Ich liege im Toten Meer und das salzige Wasser trägt mich.

So lustig das Hinunterrollen zum tiefsten Punkt der Erde war, so mühsam ist am nächsten Tag der Aufstieg nach Amman, von minus 420 Metern wieder hinauf auf über 900 Meter.

Nun geht es Richtung Norden. Mit dem Bus reist man von Stadt zu Stadt und findet dort Hotels und Restaurants. Mit dem Rad muss man abends irgendwo bleiben, fernab jeglicher touristischer Infrastruktur. Der nächste Ort mit Unterkünften ist oft unerreichbar. Der Fastenmonat Ramadan, heuer 6.10. – 3.11, macht es mir nicht gerade leicht, in den kleinen Dörfern zu einem richtigen Essen zu kommen. Die herzliche Gastfreundschaft der Jordanier und Syrer hilft mir aber über diese Hürden. Jeder versucht mir zu helfen, und das ohne Erwartung irgendeiner Gegenleistung.

Heute habe ich nach 80 km Fahrt die syrische Hauptstadt Damaskus erreicht. Regen – eine wahre Schlammschlacht im Schwerverkehr! Das Vordringen mit dem Rad ins Stadtzentrum der Millionenstadt wird zum Spießrutenlauf. Aber auch andere Radfahrer überleben das. Damaskus - die letzte große Stadt für Wochen!

Tagesetappen:
15.10. Amman – Totes Meer über Madaba und den Berg Nebo: 79,4km
16.10. Totes Meer – Amman (direkt): 54,6 km
17.10. Amman – Jerash: 43,4 km
18.10. Jerash – Grenze Jordanien/Syrien – Sheikh Miskin: 79,1 km
19.10. Sheikh Miskin – Damaskus: 82,3 km

Blutzuckerwerte Tagesschnitt:
Durschnittlich 4,6 Messungen mit dem Ascensia Dex
14.10: 83 mg/dl
15.10: 126 mg/dl
16.10. 113 mg/dl
17.10. 129 mg/dl
18.10. 131 mg/dl
19.10. 123 mg/dl



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