Reiseberichte


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PHILOSOPHISCHER AUSKLANG

Ein buntes Reisejahr neigt sich nun dem Ende zu! Gerne würden wir euch alles erzählen. So, wie es wirklich war.
Die schimmernden Schneekuppen Südamerikas. Der hinter den Vulkanen aufsteigende Vollmond, die erdrückende Schwüle des Dschungels.
Der unendliche Ozean. Riffe, auf denen die anbrandenden Wellen sich in Schaum auflösen, und die unbeschreiblich schönen Lagunen im Inneren der Atolle. Das Farbenspiel der Sonne mit der Zauberwelt der Korallen.
Kokospalmen, die mit federngeschmückten Köpfchen sich wie graziöse Tänzer anmutig den säuselnden Wellen zuneigen.
Gerne würden wir euch alles erzählen. Aber wann immer wir auch anfangen, tauchen Menschen auf und schieben sich in den Reigen schillernder Bilder.
Luis, zum Beispiel, der im Dschungel des Amazonas jede Pflanze mit lateinischem Namen benennen kann und der die uralten Geheimnisse seiner indianischen Vorfahren bewahrt und wissbegierig jede neue Sprache einsaugt.
Oder Walter, stiller, bescheidender Schirmherr über eine Verlorene Stadt und seine anvertrauten Schützlinge, die er mit viel Würde, Geduld und innerer Stärke auf geheiligten Pfaden empor leitet.
Dann wollen wir über den Zauber der Cocuy erzählen und sehen Alfredo vor uns, wie er mit verschmitztem Lächeln Kurven und Gehpfeile in den windgepressten Schnee zeichnet und beim Abstieg vom Gipfel des Ritacuba Blanco bis ins Tal mit sämtlichen Freundinnen telefoniert. Die vielen Polizisten, die mit Feuereifer ihre Wachstuben bemalen und die Schießscharten mit Holz verkleiden, um den Preis des schönsten Dorfes zu gewinnen.
Eine Verkäuferin in einer Bäckerei in Venezuela, die uns jeden Morgen sehnsüchtig erwartet, um mit uns deutsch zu sprechen, um ihre Erinnerungen an Klosterneuburg wach werden zu lassen.
Wir wollen vom weißen Sandstrand in Tobago schwärmen und hören unseren jungen syrischen Freund von seinen Träumen und großen Plänen schwelgen.
Und da ist Subandi, in einem kleinen Dorf in Sumatra, der uns zum Aufstieg auf den Gunung Kerinci weiße Handschuhe zusteckt, damit wir uns die Hände nicht schmutzig machen und uns bei nächtelangen Gesprächen die müden Beine massiert.
Ein alter Mann am Strand von Ghizo, der uns stolz erzählt, wie es war, als sein Dorf vom Tsunami überrollt wurde und sich alle retten konnten und sie nur zwei Schweine verloren.
Wir wollen von der paradiesischen Lagune in Charapoana berichten, und da dringt die Frage von Wayne an unser Ohr, ob er wohl richtig gehandelt hat, als er sich weigerte seine Insel zu verkaufen und sie lieber den nachfolgenden Generationen erhält.
Oder unser liebenswürdiger Vizepräsident Ali in Nauru, der uns so viele Geschichten glaubhaft zum Besten gibt, bis wir endlich überzeugt sind, dass keine davon wahr ist.
Begeistert wollen wir in schillernden Farben die im tropischen Grün eingebetteten Blätterhütten in Butaritari schildern und verfolgen mit bewundernden Blicken den Gouverneur der Insel, der in behutsamer und kluger Weise die Ursprünglichkeit der Insulaner mit dem westlichen Fortschritt zu vereinen versucht.
Wir wollen ein Bild vom Atoll in Majuro malen, und das Lachen der vier Roundergirls schwingt wie fröhliche Glöckchen in unseren Ohren: Today is today, we do not care about tomorrow! Aber was wird sein, wenn in einigen Jahren die ohnehin schon angeschlagene amerikanische Wirtschaft ihre Finanzspritzen einstellt?
Und da sind die spannenden Gespräche über Land und Leute mit Dieter aus Wien, der sich in Yap ein schmuckes Hotel samt Tauchschule erschaffen hat und sich keinen schöneren Platz auf der Welt mehr vorstellen kann.
Die vielen Menschen, die uns so reichlich beschenkt haben, indem sie in unserem Inneren etwas zum Klingen gebracht haben.
Wir wünschten, wir könnten euch all dies erzählen. So, wie es wirklich war.







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